Sex und Lügen: Gespräche mit Frauen aus der islamischen Welt Leïla Slimani
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Pressestimmen »Ein Buch, das wie gemacht zu sein scheint für diese Zeit.« (ZEITmagazin)»Leïla Slimani gibt Frauen aus der islamischen Welt eine Stimme.« (Le Monde)»Ergreifend und schmerzlich.« (Ben Jelloun in »Le Point«)»Leïla Slimanis Thema ist die Frage, wie man als Frau seinen Platz findet, welche Rolle man einnehmen möchte oder sich einzunehmen traut.« (Annabelle Hirsch, Frankfurt Allgemeine Sonntagszeitung)»Zurückhaltend, intelligent und verständnisvoll beschreibt Leïla Slimani den Alltag für Frauen in ihrem Geburtsland Marokko, wo Sexualität als Tabu gilt und zugleich eine Obsession ist.« (Le Monde)»Leïla Slimani stellt sich den heimlich Dämonen ihres Heimatlandes.« (Le Figaro) Über den Autor und weitere Mitwirkende Leïla Slimani gilt als eine der wichtigen literarischen Stimmen und Intellektuellen Frankreichs. Als erste Frau aus Marokko überhaupt wurde sie 2016 für ihren Roman »Dann schlaf auch du« mit dem renommierten Prix Goncourt ausgezeichnet. Slimani wurde 1981 in Rabat geboren und wuchs in Marokko auf. Nach dem Studium an der Pariser Eliteuniversität Sciences Po arbeitete sie zunächst als Journalistin für die Zeitschrift »Jeune Afrique«. Ende 2017 wurde sie zur persönlichen Beauftragten von Staatspräsident Emmanuel Macron zur Pflege des französischen Sprachraums ernannt. Sie lebt mit ihrer Familie in Paris.
Lesen! Einfach lesen und daran denken, dass diese menschenverachtenden Verhältnisse in unserer eigenen Gesellschaft noch nicht lange her sind. Allein das ein solches Buch existiert, gibt mir die Hoffnung, das die zur religiösen Radikalismus neigenden Länder sich bewegen, aus sich selbst heraus.Die Autorin bringt die Geschichten von verschiedenen Frauen und Männern aus Marokko mit diesem Buch in die Öffentlichkeit. Sie decken verschiedene Milieus und Lebenswege ab, doch zeigen sie immer das gleiche Elend: Die Ehre, die Identität, das ganze Sein ruht in dem Schoße der entrechteten Frau.Die Jungfräulichkeit - oder eher ein intaktes Hymen - ist ein zentrales Thema, das jede Frau und jeden Mann betrifft. Dazu gesellt sich eine Kultur des Versteckens. "Tue was du will, solange du es im verborgenen tust" - nichts ist wirklich schlimm (oder mit einem Schmiergeld aufzuwiegen), solange es niemand weiß und das in einer Welt der Kontrolle, in der das Recht auf Intimsphäre nicht existiert. (wird doch Sex außerhalb der Ehe per Gesetz verboten) Kommt es zu Konesquenzen (Krankheit, Rufmord, Entdeckung oder - das Schlimmste- eine Schwangerschaft) trägt die Fraudie Schuld alleine.Diese Einstellung gebiert Leid, welches sich in den eindrücklichen Geschichten der Frauen wiederspiegelt. Slimani hat es geschafft mich in ihre Heimat mitzunehmen, die Verzweiflung zu spüren, die diese Menschen in ihr zwiespältiges und zutiefst schizophrens Verhalten drängt.Die Autorin erzählt die Geschichten mit ihrer eigenen Stimme und vermischt sie mit den Worten der anderen. Sie zeigt gesellschaftliche Hintergründe und Zusammenhänge auf, die mir so bisher nicht bewusst waren.Mehrfach dachte ich: Das kann doch nicht wahr sein. Aber doch, das ist es! So leben Frauen in einigen Ländern dieser Erde, abhängig wie Kleinkinder und oft bereit diese Abhängigkeit zu verteidigen. So leben Männer, erzogen von diesen Frauen zum Machismo, oft unfähig zu Liebe und Zärtlichkeit. Und das Rad der Generationen dreht sich weiter und weiter und weiter - verteilt sich über die Welt.Zuweilen ist es schwer sich nicht darüber zu erheben, mit dem Finger auf diese Gesellschaften zu zeigen und sich in der eigenen selbstverständlichen Freiheit zu sonnen.Ich musste mir in Erinnerung rufen: Noch in den 70igern mussten Männer eine Einverständniserklärung abgeben, wenn ihre Frauen arbeiten wollten; Vergewaltigung in der Ehe steht erst seit kurzen unter Strafe; erst vor wenigen Tagen wurde ein Verbot aufgehoben, bei dem Ärzte und Krankenhäuser nicht darüber informieren durften, dass sie Abtreibungen durchführen.Auch die Frauen (Menschen) in Deutschland müssen noch kämpfen, genauso wie die Frauen (Menschen) in islamisch geprägten Ländern, die sich in einer Welt des Übergangs befinden. Nur sind wir an einigen Stellen schon ein paar Schritte weiter, stehen aber vor dem gleichen Problem des patriachalischen Erbes.Ich danke ihnen, Frau Slimani für die Inspiration, die in ihren Worten liegt. Es inspiriert mich weiter solche Themen in meinen Werken aufzugreifen.Denn ich selbst habe ein Buch geschrieben, das die Macht der Geschlechter umkehrt, Rollenklischees in einer Fantasywelt ad absurdum führt. Aber nicht mal ich war bereit, die Männer in dieser Welt so zu entrechten, wie die Realität es vielerorts mit Frauen tut.Fazit:Lesen!
Die interviewten Frauen in Leila Slimanis Buch beschreiben bewegend die zahlreichen Felder, auf denen sich Frauen gegen das Patriarchat in die Selbstbestimmung kämpfen müssen - und mit welchen Opfern dieser Kampf verbunden ist. Ein weiteres Buch, dass in der Debatte um Migration und Flüchtlinge in Deutschland gehör finden sollte.Die Gruppenvergewaltigung in Freiburg zeigt das gestörte Verhältnis vieler muslimisch / patriarchisch geprägter Männer ist.
Natürlich ist es eine traurige Tatsache, dass man sich in diesem Jahrhundert als Frau in einigen Länder sexuell nicht frei entfalten bzw. äußern darf, jedoch habe ich mir vom Buch mehr erwartet.Dennoch ist es schön, dass endlich jemand , mal zeigt dass es anders sein kann
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